Von Thieringhausen nach Petersburg und zurück Ich habe im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) ein Jahrlang in St. Petersburg (Russland) gelebt. Dort habe ich in einemTageszentrum mit behinderten Kindern gearbeitet. Dank meines längerenAufenthalts konnte ich einen Einblick in die „russische Seele“bekommen. In der Westfälischen Rundschau wurden in unregelmäßigenAbständen meine Berichte veröffentlicht. Welch ein Kontrast – von einer deutschen 500-Sellengemeinde in einerussische 5 Millionen Megapolis und zurück. Ich lebte in dem Jahr ineiner Ansammlung aus neuen Erfahrungen, nicht nur in Bezug auf dieWohnortgröße: neues Land, neue Kultur, neues Umfeld, neue Arbeit, neueAlltagssprache. Ohne Frage war das Freiwillige Soziale Jahr eineBereicherung in jedweder Hinsicht für mich. Es gab natürlich auchernüchternde Momente. Ich bin aber der Meinung, dass jeder alleMöglichkeiten ergreifen sollte neues auszuprobieren und seinen Horizontzu erweitern. Das gilt nicht nur im positiven, sondern vor allem auchim negativen Bereich. Denn das bleibt am nachhaltigsten im Gedächtnis.All das prägt den Menschen und macht ihn wahrhaft weise. Deshalb kannich alle nur dazu ermutigen – werdet aktiv! Ich hatte das große Glückvor allem Glücksmomente mit aus Russland nach Hause mitzunehmen. Daskönnen viele nicht recht glauben: Russland und positive Assoziationen –das passt nicht zusammen. Diese Meinung habe ich von fast allen jungenMenschen, die bei meine Vorträgen im Berufskolleg und im SFG anwesendwaren, gehört. In Verbindung mit Russland fielen Schlagwörter wieMafia, Wodka, Winter und soziale Ungerechtigkeit. Nur einmal brachteeine Schülerin den Begriff „Gastfreundschaft“ ins Spiel. Das ist alles,was aus dem riesigen Fluss aus Informationen zum Thema Russland inunserem Kopf hängen bleibt. Und es ist unglaublich schwer, diesenegativen Beispiele mit Wörtern wie Menschenliebe und Gastfreundschaftauszuklammern. Alle die erstgenannten Begriffe oben spielen imrussischen Leben eine Rolle, wie der Wodka oder die Mafia. Aber es istnur ein Teil der russischen Seele, genauso wie in Deutschland diePünktlichkeit zwar dazugehört, aber doch nicht wesentlich ist. Ichhoffe, dass jetzt irgendwo in Ihrem Kopf eine Verbindung zwischen demWort Russland und einer positiven Assoziation gebildet hat. Und wennnicht – fahren Sie nach Russland und schauen Sie es sich selbst an. St.Petersburg ist eine wunderschöne faszinierende Stadt. (Beste Reisezeit:August, September). Wenn jemand noch Fragen oder Interesse an einemThema hat, kann er sich gerne unter Spazer6@web.de bei mir melden. Undzum Abschluss möchte ich die Frauengemeinschaft Thieringhausen herzlichgrüßen. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Ich hoffe, ich konnte in meinemletzten Artikel etwas von der besonders schönen Atmosphäre desSommerlagers nach Thieringhausen bringen. Zu den Fotos: 1. Ausflug mit den Kids nach Gatschina (Zarenschloss) 2. Mit Mascha beim spazieren gehen (Die Jacke gehört nicht mir) 3. Alltagsszene an der Kreuzung 4. Die Newa -der Fluß der durch Piter fließt- gefriert. 5. Meine Freundin Ramona und ich beim alljährlichen Karneval,der aber mehr einer riesigen Werbekaravenegleicht als einem Volksfest. 6. Während der Fußballweltmeisterschaft Viele Grüße Lars Nöcker