, von H-J.B in der Kategorie Allgemein.

Seit 1969 kümmert sich Albert Ohm um die Pflege des Dorfkreuzes am Ortseingang in Thieringhausen. Doch nun, nach mehr als 50 Jahren, hat er diese Aufgabe in jüngere Hände übergegeben.

Bei einem Zusammenkommen am Kreuz bedankte sich die Ortsvorsteherhin Verena Hengstebeck bei Albert Ohm für seinen außergewöhnlichen langjährgen Einsatz. Ob wechselnder Blumenschmuck, Anstrich, oder Laubfegen: unzählige Arbeitsstunden sind da über die Jahrzehnte zusammengekommen. Im Namen der Dorfgemeinschaft überreichte die Ortsvorsteherin als Ankerkennung ein kleines Präsent.

Albert Ohm freute sich, dass auch bereits Nachfolger gefunden wurden. Vor einiger Zeit schon hatten sich Elvira und Andreas Gipperich angeboten, ihn bei der Arbeit zu unterstüzen. Nun werden sie sich um das Dorfkreuz kümmern, welches direkt gegenüber ihrem Wohnhaus steht. Mit einem Augenzwinkern sagte Albert Ohm: „Ich hoffe, der Andreas ist mir nicht böse, wenn ich trotzdem hin und wieder etwas Unkraut ziehe, wenn ich es beim Vorbeigehen entdecke“.

So merkt man schnell, mit wieviel Herzblut Albert Ohm bei der Pflege des Kreuzes bei der Sache war. Denn zu diesem hat er einen engen und persönlichen Bezug. Die Geschichte des Kreuzes geht auf das Jahr 1946 zurück. Es wurde von Albert Ohms Vater Alois und Otto Schröder Karfreitag 1946 in Hellers Scheune gebaut. Dies aus Dank darüber, dass das Dorf im II. Weltkrieg von Bombenangriffen verschont geblieben ist. Karsamstag konnte das Kreuz aufgestellt werden. Ostern brachte man den Korpus an. Die Weihe des Kreuzes nahm Vikar Kurowski vor. Seitdem steht das Kreuz auf einem Sockel, der mit der Jahreszahl 1945 – stehend für das Kriegsende – beschriftet ist.
 
Wenige wissen, dass der Korpus, der sich jetzt am Kreuz befindet, bereits der zweite ist. Der erste war weiß grundiert und bunt bemalt. Den zweiten und jetzt am Kreuz befindlichen hat Albert Ohms Patenonkel Josef Japes aus Olpe (vermutlich 1930) geschnitzt. Dieser Korpus hing zuerst in der Kapelle, wurde aber dann für das Dorfkreuz zur Verfügung gestellt. Nach einigen Jahren ist auch mal eine Aufarbeitung des Korpus nötig geworden. Dies hat der Schnitzer Peters aus Elben vorgenommen.

Das Kreuz stand ursprünglich gegenüber des jetzigen Standorts im Ufer, Richtung Wesels. In den 1960-Jahren musste es jedoch wegen des Wegebaus versetzt werden. Albert Ohm hatte sich dann dafür eingesetzt, dass das Kreuz erhalten wurde und einen neuen Standort am Ortseingang bekam. Bis vor wenigen Jahren wurde es noch umrahmt von der großen Buche. Da diese leider krank war und gefällt werden musste, haben die Kinder des Ortes im Jahr 2018 mit Hilfe von Dorfgemeinschaft, Stadt und Kreis zwei neue Bäume gepflanzt.