Ein Dorf das seine Geschichte nicht bewahrt, vergisst seinen Namen, und verliert sein Gesicht.

Jakob Burkhardt

Kurzchronik

In der Versammlung am 27.05.1906 haben sich 36 Schützenbegeisterte Männer zur Gründung eines Schützenvereins entschlossen.

Der Verein stellte sich folgende Aufgaben:

  1. Die Liebe und Treue für Kaiser und Reich, Landesfürst und Vaterland bei seinen Mitgliedern zu pflegen, zu betätigen und zu stärken.
  2. Die Kunst des Bogenschießens zu üben und aufrecht zu erhalten und den Frieden und die Einigkeit der ganzen Gemeinde zu fördern und zu festigen.
  3. Jedes Jahr und zwar in den Sommermonaten ein allgemeines Volksfest ( Schützenfest ) verbunden mit Vogelschießen mittels Bogen zu feiern.

Der gewählte Vorstand bestand aus:

  • Franz Hesse (1. Vorsitzender)
  • Karl Grebe (2. Vorsitzender)
  • August Hengstebeck (1. Schriftführer)
  • Heinrich Holeweg (2. Schriftführer)
  • Wilhelm Schröder (1. Rendant)
  • Heinrich Gester (2. Rendant)

Die erarbeiteten Satzungen wurden dann am 13.07.1906 von der Polizeiverwaltung des Amtes Olpe genehmigt.

In der Generalversammlung am 17.02.1910, erfolgte die Beschlussfassung, den Verein beim Königlichen – Amtsgericht in Olpe eintragen zu lassen. Diese Eintragung wurde beantragt und mit Schreiben vom 12.05.1910 als genehmigt bezeichnet.

Das erste Schützenfest feierte man auch schon im Jahre 1906. Die Königswürde errang Peter Ohm.

Bis 1913 wurden Schützenfeste gefeiert. Von 1914 bis 1919 sind die Feste durch den 1. Weltkrieg unterbrochen worden.

Ab 1920 begann man wieder mit den Feierlichkeiten.

Als vordringlich galt bei allen Mitgliedern die Anschaffung einer Schützenfahne. Dieser Wunsch konnte schon bald verwirklicht werden. In der Versammlung vom 22. November 1920 beschloss man einstimmig, bei der Bonner Fahnenfabrik eine Fahne zu bestellen, und zwar zu einem Preis von 3000,00 Mark.

Ab November 1920 bis August 1921 wurden für die Anschaffung 1365.- Mark gesammelt und 205.- Mark gespendet.

Die Mitglieder des Vereins aus Rhonard und Günsen hatten in der Versammlung vom 10. Juli 1921 den Antrag gestellt, dem Verein folgende Namensfassung zu geben: „St. – Hubertus – Schützenverein der Schulgemeinde Thieringhausen“. Auch die Aufschrift der noch nicht fertig gestellten Fahne solle geändert werden.

Am 1. November 1921 wurde in der Versammlung beschlossen, 15,50 Mark pro Mitglied für die neue Fahne zu kassieren.

In den Jahren 1923, 1926, 1931 wurden wegen der Finanzlage der Bevölkerung keine Schützenfeste sondern Waldfeste durchgeführt, und 1932 ein Familienfest.

Von 1933 bis 1939 fanden wieder regelmäßig Schützenfeste statt. Wegen des 2. Weltkrieges musste man notgedrungen wieder in den Jahren von 1940 bis 1948 auf diese Feste verzichten

Am 22. Februar 1948 wurde der Schützenverein nach 9 Jahren Unterbrechung ( 2. Weltkrieg ) neu gegründet.

1948 feierte man jedoch erst noch ein Waldfest „Am Schacht“, oberhalb des Weidekampes.

Da der Schützenplatz durch die Militärregierung für Flüchtlinge aus dem Osten für Gartenland beschlagnahmt worden war, feierte man1949 und 1950 die Schützenfeste auf „Sengers Weide“ auf der Ennert: Für das Schützenfest 1952 wurde der Vogel in Schweden von unserem Schützenbruder Walter Althaus gefertigt.

Im Jahre 1954 wurde eine massive Toilettenanlage auf dem Schützenplatz errichtet, welche 1962 umgebaut bzw. erweitert worden ist.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das 50jährige Jubiläumsfest unseres Schützenvereins welches am 28. und 29. Juli 1956 gefeiert wurde, und neben dem Königsschießen auch mit einem Kaiserschießen verbunden war. Als Kaiser ging Aloys Schröder und als König Alfons Hesse hervor.

Besondere Beachtung schenken wir auch dem Jahr 1968. Denn in diesem Jahr wurde das alte Ehrenmal, (welches überholungsbedürftig war) abgerissen und durch das heutige, einschließlich der Mauereinfassung ersetzt. Sämtliche Arbeiten wurden durch die Schützenbrüder in Eigenleistung ausgeführt. Die Pflege hat sich der Schützenverein zur Aufgabe gemacht.

Am 5. Januar 1974 hat sich der Schützenverein durch Schenkung des Bauplatzes, wesentlich an der Errichtung des Pfarr- und Jugendheimes beteiligt.

Im Jahre 1978 wurde zur Schonung der alten Fahne eine neue angeschafft. Auf dieser Fahne ist als äußeres Zeichen der Verbundenheit der 3 Ortschaften Thieringhausen, Rhonard und Günsen, (Schulgemeinde), der jeweilige Kapellenpatron, (Heiligenfigur) verewigt.

Am 20. und 21. Juni 1981 wurde das 75jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Als König ging Alois Kaufmann hervor, Kaiser wurde Norbert Werner.

1986 wurde eine neue Satzung erstellt.

Vom 7. – 10. Juni 1996 feiert der Verein sein 90jähriges Jubiläum. König wurde Schützenbruder Gerd Jürgens aus Dahl und Kaiser Helmut Kretzschmar.

Von der Stadt Olpe wird am 28. September 2000 das Grundstück worauf das Ehrenmal steht, für einen symbolischen Preis erkauft.

Und nun stehen wir vor unserem 100-jährigen Vereinsjubiläum.

Neben der traditionellen Ausrichtung des Schützenfestes beteiligt sich der Verein aktiv am kirchlichen und weltlichen Dorfgeschehen. Durch den Wandel des dörflichen Lebens in den letzten Jahren, bietet das Schützenfest Gelegenheit, das Miteinander der Generationen und verschiedener Kulturen zu fördern und zu Unterstützen. Es ist erfreulich, dass unsere Neubürger dem Verein positiv gegenüberstehen, und auch die aktive Mitgliedschaft erwerben, nicht zuletzt um den Verein zu unterstützen und sich leichter in die Dorfgemeinschaft einzufügen.

Ein absoluter Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte war wohl das 100-jährige Vereinsjubiläum, welches vom 09. – 12. Juni 2006 gefeiert wurde.
Vor 100 Jahren wurde Peter Ohm als erster König des Vereins gefeiert, und nun trat sein Ur-Enkel, der ebenfalls Peter heißt, in die Fußstapfen seines Ur-Opas. Kaiser wurde Werner Kretzschmar.